In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, Maßnahmen zu ergreifen, um das Erbe langfristig zu sichern. Eine solche Möglichkeit ist die Pflichtteilsbeschränkung, die im Rahmen eines Testaments angeordnet werden kann. Sie kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn eine Person, die eigentlich zum Kreis der gesetzlichen Erben gehört, aus Sicht des Erblassers nicht in der Lage ist, verantwortungsvoll mit einem Vermögensanteil umzugehen.
Typische Gründe für eine solche Anordnung können erhebliche Schulden oder ein unkontrollierter Lebenswandel sein. Statt einer direkten Übergabe des Vermögens wird eine Form gewählt, die den Zugriff kontrolliert oder zeitlich verschiebt, um finanzielle Risiken zu vermeiden. So bleibt das Familienvermögen geschützt, ohne den Pflichtteilsanspruch formell zu gefährden.
Ein jurisches Mittel dafür ist die Anordnung einer Nacherbschaft. Dabei wird die Erbschaft in zwei Stufen weitergegeben. Der zunächst begünstigte Vorerbe hat eingeschränkte Rechte, während der Nacherbe später das volle Erbrecht erhält. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass das Vermögen nicht unmittelbar verbraucht oder zweckentfremdet wird.
Ergänzend oder alternativ kann eine Testamentsvollstreckung vorgesehen werden. In diesem Fall wird eine vertrauenswürdige Person damit betraut, das Erbe zu verwalten. Der Testamentsvollstrecker kann etwa regelmäßige Auszahlungen tätigen oder den Einsatz des Erbteils an bestimmte Bedingungen knüpfen. Das reduziert das Risiko, dass das Vermögen unkontrolliert verloren geht.
Diese Gestaltungsmöglichkeiten geben dem Erblasser die Chance, auf individuelle familiäre Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen. Dabei werden gesetzliche Vorgaben eingehalten, gleichzeitig aber Vorkehrungen getroffen, um das Vermögen für andere Angehörige oder die nächste Generation zu sichern.