Das Altenteil ist eine traditionelle Einrichtung der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, die eine geregelte Hofübergabe sicherstellt. Dabei wird der land- oder forstwirtschaftliche Betrieb von der bisherigen Eigentümerin oder dem bisherigen Gutsherrn an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger übergeben. Diese Übertragung erfolgt in der Regel durch einen vertraglich festgehaltenen Übergabevertrag.

Teil dieser Vereinbarung sind die sogenannten Altenteilsleistungen. Sie sichern den übergebenden Personen für die Zeit nach der Hofabgabe bestimmte Rechte und Versorgungsleistungen. Zu den häufigsten Vereinbarungen zählen das lebenslange Wohnrecht auf dem Hof oder in einem dazugehörigen Haus, regelmäßige Zahlungen zur Deckung des Lebensunterhalts sowie die Übernahme von Aufgaben wie Versorgung, Pflege oder Lieferung von Heizmaterial. Auch andere Unterstützungsleistungen, etwa bei Krankheit oder im Alter, können Bestandteil des Abkommens sein.

Für die neuen Eigentümer:innen bietet diese Regelung eine steuerliche Entlastung. Sie können die erbrachten Altenteilsleistungen in ihrer Steuererklärung berücksichtigen und damit ihre steuerliche Belastung mindern. Wichtig ist hierbei, dass der tatsächliche Wert der zugesicherten Leistungen belegt wird. Dies geschieht üblicherweise durch Vorlage des Übergabevertrags sowie durch detaillierte Nachweise über erbrachte Zahlungen oder Sachleistungen.

Die genaue Ausgestaltung einer Altenteilsvereinbarung hängt stark von den individuellen Bedürfnissen der Beteiligten ab. Häufig wird nicht nur Wert auf materielle Absicherung gelegt, sondern auch auf emotionale Aspekte wie das Gefühl, weiterhin Teil des Hoflebens zu bleiben. In manchen Fällen wird dem Altenteiler beispielsweise ein kleines Mitspracherecht in betriebsbezogenen Entscheidungen eingeräumt oder ein Gartenstück zur eigenen Nutzung überlassen.

Klare Formulierungen im Vertrag sind von großer Bedeutung, um zukünftige Konflikte zu vermeiden. Die Aufgaben und Rechte sollten eindeutig beschrieben werden, ebenso wie mögliche Anpassungen bei veränderten Lebensumständen, etwa im Pflegefall.

Insgesamt stellt das Altenteil eine bewährte Möglichkeit dar, den Generationswechsel auf land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sozial verantwortlich und wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten. Es ermöglicht der älteren Generation ein gesichertes Leben im vertrauten Umfeld, während der neue Hofeigentümer oder die neue Eigentümerin den Betrieb planungssicher weiterführen kann.